Nach Wut kommt Kraft. Kommt Wut.

Verstrickt#Gestrichen#Verwirrt#Irritiert#Verharren#Lahm#Verlähmt#was ist#darf sein#was (NICHT) sein darf#VERÄNDERT

Eigentlich sollte die neue Saison des „Kunstleeren Raums“ schon Anfang April beginnen und wieder Kunstschaffenden aller Sparten die Möglichkeit geben, sich pandemiegerecht in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Aber nicht nur das Wetter machte der Eröffnung der 7,29 m2 großen Outdoorgalerie immer wieder einen Strich durch die Rechnung, sondern auch die zwölfte bayerische Infektionsmaßnahmenschutzverordnung. 

Oder war es die zwölfte bayerische Infektionsschutzverordnungsmaßnahme? 

Oder gar die Infektionsverordnungschutzmaßnahme? 

Und weil bei diesen Verstrickungen und Verwirrungen keiner mehr durchblickt, auch nicht, warum die Außengastronomie öffnen darf, der Kunstkubus keine zehn Schritte weiter aber nicht, haben die vier Künstlerinnen Mechthild Hart, Gabriele Kunkel, Evelin Neukirchen und Georgia Templiner begonnen den Kubus zu verwirren, zu verdichten, eben dicht zu machen.

Seit vier Wochen spinnen sie Lage um Lage und bekommen viel Zuspruch von den Passanten: „Sieht toll aus!“ ruft ein Kind. Und ein älterer Herr kommentiert, dies sei aber mal schöne Kunst.

Nun fühlen sich die vier erneut ausgebremst.

„Wir fallen durch alle Maschen!“, so Evelin Neukirchen. Zwar dürfen Theaters, Kinos und Museen öffnen, auch Veranstaltungen im Freien sind bis zu 250 Teilnehmern erlaubt, aber eben nur mit fester Bestuhlung. „Unser Konzept ist aber gar nicht auf ein abendfüllendes Programm ausgerichtet, oder auf Menschenmassen, sondern darauf die Menschen, die über den Marienplatz gehen zu erreichen.“

Und die laufen sowieso dort entlang. Auch schon mal wieder mit dem Nachtwächter, der den Kunstleeren Raum als extra sehenswerte Würzburger Aktion anpreist, bevor er sich wieder der „alten“ Kunst an der Marienkapelle zuwendet.

„Es ist ein bisschen absurd,“ stellt Mechthild Hart fest. „Das diese „alte“ Kunst besichtigt werden darf, wir aber nicht.“ Gerne würden die Künstlerinnen eine sehr kleine Anzahl von festen Sitzplätzen installieren. Und natürlich die geltenden Hygienemaßnahmen umsetzen. Aber die zwölfte bayerische IfSMVO sieht dieses extra für die Pandemie erdachte Konzept nicht vor.

Solange, bis sie nun grünes Licht bekommen, wollen die Künstlerinnen mit Aktionen weitermachen. Denn nach dem Regen kommt die Sonne. Nach der Wut, die Kraft. Da sind sich die vier einig. Manchmal kommt dann aber auch wieder die Wut.

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