Produkte aus der Region: Selbst gefunden. Unbegrenzt haltbar.
Installation der Künstlergruppe "Achtung! Kunstleerer Raum!" zum Zukunftsfest und Europatag am 13.05.2023
Im Rahmen des Zukunftsfests präsentierte die Künstlergruppe "Achtung! Kunstleerer Raum!" (Mechthild Hart, Gabriele Kunkel, Evelin Neukirchen, Georgia Templiner) eine Installation auf dem unteren Marktplatz in Würzburg, die das Thema Konsum, Müll und Nachhaltigkeit kritisch hinterfragte.
Auf den ersten Blick wirkte der Kubus wie ein herkömmlicher Marktstand, an dem handelsübliche Waren angeboten wurden. Auf alten Weinkisten standen Einmachgläser, Tetrapacks und Konservendosen bereit. An einer Seite des Kubus hingen bunte Fahnen. Ein großes Schild verwies auf "Produkte aus der Region". Doch bei genauerer Betrachtung enthüllte sich den Betrachtern eine andere Botschaft. Statt der erwarteten Produkte fanden sie Fundstücke vor, die aus gesammeltem Müll der Region bestanden. Von weggeworfenen Zigarettenkippen über Glasscherben bis hin zu leeren Flaschen, Plastikkanistern und Windelverpackungen war alles vertreten. Müll, der von der Künstlergruppe kurz vor dem Zukunftsfest direkt in der City, am Mainufer und im Stadtwald gesammelt worden war.
Ein Einmachglas mit blauen Einweghandschuhen trug beispielsweise die Aufschrift "07.05. Mainufer, unbegrenzt haltbar". Ein weiteres Glas enthielt Zigarettenkippen und war mit "50 m Friedensstraße" beschriftet. Die vermittelte Botschaft war eindeutig und nicht neu: Plastikmüll ist ein allgegenwärtiges Problem, das uns schon lange bekannt ist. Umso schockierender ist es, dass trotz dieser Erkenntnis immer noch so viel unachtsam weggeworfen wird – ganz zu schweigen von den unsichtbaren Auswirkungen der Verschmutzung. Mechthild Hart, eine der Künstlerinnen, betonte: "Jeder von uns nimmt pro Woche die Menge einer Scheckkarte an Mikroplastik zu sich. Plastikmüll hat eine lange Haltparkeit und ist das Erbe unserer Gesellschaft für kommende Generationen."
Der Kubus, als zentrales Element der Installation, bot einen direkten Anknüpfungspunkt für Interaktion und Dialog. Die Künstlergruppe konnte unmittelbar auf die Reaktionen der Besucher eingehen und aktuelle Themen zeitnah aufgreifen, um durch Kunst eine meinungsbildende Wirkung in der Öffentlichkeit zu erzielen.