Vor 500 Jahren erhoben sich Menschen im Bauernkrieg gegen Ausbeutung und Willkür. Sie forderten Gerechtigkeit, Mitbestimmung und Freiheit – Werte, die heute in Deutschland oft als selbstverständlich erscheinen. Doch was brauchen wir heute für die Zukunft? Welche Werte sind wichtig? Was wünschen wir uns? Was wollen – oder müssen – wir aus Vergangenheit und Gegenwart lernen? Was bewahren – und was neu entdecken? Welche Visionen haben wir? Und: Wie können wir heute das Morgen denken?
In die Zukunft blicken?
Wahrsagerinnen schauen dafür in eine Glaskugel. Ich habe meine Kamera als Auge genutzt – und durch eine Glaskugel gesehen. So entstand meine Fotoserie. Ganz ohne den Einsatz von KI oder Bildmontagen.
Ein neuer Blick eröffnete sich: Durch die Glaskugel steht die Welt auf dem Kopf. Licht bricht unvorhersehbar, Perspektiven verschieben sich. Die entstehenden Bilder wirken wie Deutungen der Realität – offen, subjektiv, mehrdeutig.
Die Welt. Neu gedacht. Vieles, was die Zukunft prägt, ist bereits im Heute oder Gestern angelegt. Wer das erkennt, begreift auch: Wir tragen Verantwortung – mit jedem Gedanken, jeder Entscheidung, jedem Schritt.

Think small. Denn auch ein kleiner Schritt ist wichtig. Nicht in der Ohnmacht des großen Weltgeschehens zu resignieren, ist bereits ein Anfang.
Manchmal muss man die Welt auf den Kopf stellen, um das zu begreifen.
Und: den eigenen Horizont öffnen.
500 years ago, people rose up during the Peasants‘ War to resist exploitation and arbitrary rule. They demanded justice, participation, and freedom – values that often seem self-evident in Germany today.
But what do we need now for the future? Which values matter? What do we hope for? What must – or should – we learn from the past and the present? What is worth preserving, and what deserves to be rediscovered? What visions do we have? And: how can we think tomorrow today?
Looking into the future?
Fortune-tellers look into a crystal ball. I used my camera as an eye – and looked through a glass sphere. That’s how this photo series came to life. Without any AI or image manipulation.
A new perspective emerged: through the glass sphere, the world turns upside down. Light refracts unpredictably, perspectives shift. The resulting images feel like interpretations of reality – open, subjective, ambiguous.
The world. Reimagined.
Much of what will shape the future is already rooted in today – or even yesterday. Those who recognize this will also feel: it takes courage. And attitude.
Think small. Because even a small step can make a difference. Refusing to give in to the paralysis of global events – that, too, is a beginning.
Sometimes, you have to turn the world upside down to understand it.
And: open your horizon.
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