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Kiliansplatz 2023

Vernissage  

Es begrüßen: 

Dr. Jürgen Emmert, Leiter des Museums am Dom

Mit einer Performance von Johannes Beck Neckermann. 

Theater von Hilda Gardner.

Einer Live-Painting-Aktion von Chris Gaebert. 

Und Musik von Blechschmitt. 

 „Vor fünf Jahren haben wir den Kubus zum ersten Mal auf dem unteren Marktplatz aufgebaut“, sagte Gabriele Kunkel in ihrer Begrüßung. „Nun freuen wir uns, bereits zum zweiten Mal auf dem Kiliansplatz zu stehen.“ Und für die Vernissage war nicht nur ein Kubus aufgebaut, sondern fünf in unterschiedlichen Größen.

„Die Kuben haben sich vermehrt. Unsere Ideen haben junge, kleine Kuben geboren. Durch unsere tolle Zusammenarbeit,“ sagte Georgia Templiner. 

„Keiner von uns hätte gedacht, dass aus unserer Anfangsidee, Kunst in der Gesellschaft besser sichtbar zu machen, ein Projekt in dieser Größenordnung entsteht,“ ergänzte Mechthild Hart.

Sichtlich erfreut war auch der Leiter des Museums am Dom, Dr. Jürgen Emmert, über die erneute Nachbarschaft. Den Kiliansplatz zu beleben, ihn nicht nur als Durchgangsort zu erleben, dazu trage die Künstlergruppe aktiv bei, sagte er in seiner Begrüßungsrede.

Zur Vernissage spielte die Musikgruppe „Blechschmitt“. Johannes Beck Neckermann präsentierte eine beeindruckende Performance, Chris Gaebert brillierte mit einer Live-Painting Aktion und die zauberhafte Hilda Gardner begeisterte mit ihrer Clown-Mini-Show “Ganz in Weiß”.

„Die Vernissage war sehr gut besucht“, so Evelin Neukirchen. „Wir haben viele bekannte Gesichter gesehen, aber auch viele unbekannte!“ 

Über die Unbekannten, freuten sich die vier besonders. Denn dies sei ja das Konzept. Nicht „nur“ die Zielgruppe ansprechen, die sowieso immer bei den Vernissagen zugegen ist, sondern genau die, die den Weg in die Galerie oder das Museum nicht machten.



Frank Dimitri Etienne:  Installation Vergiss-Mein-Nicht

Die Installation ‚Vergiss-Mein-Nicht‘ macht auf das traurige und ernste Thema Geflüchteter aufmerksam, die auf ihrer Reise über das Mittelmeer ums Leben kommen. Diese Tragödie betrifft zahllose Menschen, die versuchen, gefährliche Routen zu überwinden, um vor Konflikten, Armut und anderen existenzbedrohenden Lebensbedingungen zu fliehen. Es ist wichtig, mit Empathie und Respekt über solche Themen zu sprechen, insbesondere in Zeiten, in denen die Thematik nur mehr ein Randthema in der medialen Berichterstattung eingenommen hat.

Georgia Templiner: BMO – Black Moving Objects“ 

(schwarze, sich bewegende Objekte)

Die schwarzen, sich bewegenden Objekte bestehen aus Wertstoffsäcken und Tesafilm. Sie sind gewickelte Gespinnsthüllen – Kokons – Sie wurden bereits im Frauenmuseum in Bonn zum Thema „Frauen in den Weltreligionen“ und im Kunstverein in Offenbach zum Thema „Menschenwürde“ gezeigt. Eine Arbeit hängt zur Zeit in Turin in der Galerie Dr Fake Cabinet zum Thema: „Grenzgänger“. Bieten sie Schutz oder Enge? Geborgenheit oder Verlust? Wertschätzung oder Unterdrückung?  Freiheit oder Gefangenschaft?

 

Kerstin Römhild: Gabe der Natur

Die Aufnahmen von Kerstin Römhild entstehen meist in der Natur oder im öffentlichen Raum und dokumentieren Details sowohl konkret als auch diffus. Nebensächliches rückt in den Vordergrund, Gegenständliches löst sich auf. Schwerpunkt ihrer Arbeit in den letzten Jahren wurde die Verfremdung von Fotografien sowie das Erstellen von digitalen Bildcollagen.

Sibylle Greißl-Hertrich: Fotoinstallation „Atmosphere“

In jeder Wolke verbirgt sich ein Geheimnis – eine Sammlung atmospherischer Wunder, eingefangen im flüchtigen Spiel von Licht und Wasser. Dies Fotografien von Sibylle Greißl-Hertrich entführen in eine Welt, wo Wasser und Atmosphäre sich vereinen, um Momente der Stille und Bewegung einzufangen.

Literaturhaus Würzburg: Eine Ausstellung des Literaturhaus

Der Literaturhaus Würzburg e.V. präsentiert die ersten lyrik tage würzburg vom 7. bis 14. Oktober 2023. Ziel ist es, Gedichte mit allen Sinnen zu erleben. So auch mit den Augen: Studierende der Technischen Hochschule Würzburg Schweinfurt gestalteten die Gedichte von Würzburger Autor:innen. Die Plakate sind in der ganzen Stadt zu sehen – und auch im Kunstleeren Raum.

Mechthild Hart: Warteraum

Eine Installation über die Zeit dazwischen. Ein Wartezimmer, ein Wartehäuschen, eine Warteschleife, eine Warteschlange. Das Warten – zur Ruhe kommen, das Warten hinauszögern – Vorfreude, doch wie oft können wir es kaum aushalten bis der nächste Aktivitätsschub kommt.Wir laufen Gefahr, die Fähigkeit des Wartens zu verlernen.

Gabriele Kunkel: Blaue Libelle

Vier überdimensionale Fotos zeigen zum einen übergroße Schatten eines Menschen im Wasser. Es handelt sich um vier „Selfies“ der Fotografin. Mal ist das Wasser klar und voller Leben. Mal von grünen und roten Algen durchzogen. Auf jedem Bild findet sich eine blaue Libelle, Sinnbild intakter Natur. In weiteren Texten und Bildern erzählt Gabriele Kunkel von ihrem „Leben“ mit dem kleinen Fluss Casotto im Südpiemont. Auch wenn die Natur hier noch intakt ist, wird sie zunehmend durch klimatische und infrastrukturelle Veränderungen gefährdet. Damit die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Natur nicht verloren geht, benötigt die „blaue Libelle“ Schutz – egal, ob im Südpiemont oder anderswo. Denn sie bringt Wasser und Leben

Gabriele Kunkel: 7,29 qm Waldboden

Was ist echt? Was ist real? Die Installation „Waldboden“ erscheint als natürliche Insel mitten im städtischen Trubel.  Sie ist eine Symbiose aus der „Waldessenz“ bestehend aus Pilzen, Moos, Zweigen und bietet so eine visuelle und sensorische Erfahrung. „Ich kann den Waldboden sogar riechen,“ sagte eine Besucherin. Zwischen dem Echten versteckt liegen in Kunstharz gegossene Pilze. Gabriele Kunkel stellt zwei verschiedene Lebenswelten gegeneinander: Den echten Waldboden und die in Kunstharz konservierte Welt, die künstliche digitale Welt.

Mechthild Hart: Erinnerungen

Eine Zeit voll mit unterschiedlichen Bildern, Geschichten, Dingen und dem Erbe einer Kriegsgeneration, die vor allem Gehorsam lehrte. Nach langer Zeit dazwischen bekommt jetzt Altes neue Aufmerksamkeit. Heilt die Zeit die Wunden aus der Vergangenheit oder verklärt sie sie in nostalgische Geschichten? Das Leben zwischen den Zeilen, 2250m feines Garn um den Kubus, feine Fäden der Erinnerungen, zart und stark, darin unausgesprochene Bilder.

Klaus Müller-Krögler: „Wenn der Himmel weint“ 

Ein Fenster gegen das der Regen prasselt mit dem Blick von meinem Atelierhaus in die Hinterhöfe. Im angedeuteten Fensterrahmen stecken zwei Fotografien. Die rechte Fotografie ist aus Syrien mit drei verschütteten Schwestern und die linke ist der Kinderwagen von Lisa, die in der Ukraine durch eine Rakete getötet wurde. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Krieg und Vertreibung. Dabei verfolge ich auch die Kriege von Putin. Die Arbeit soll den Zeitraum und die unterschiedlichen Orte exemplarisch zeigen, in denen Putin Krieg führt. Es ist ein Bogen von Syrien in die Ukraine.

Gabriele Kunkel: Warum führen Menschen Krieg? Interview mit der Künstlichen Intelligenz ChatGPT

Wie viele Kriege hat es seit 700 v. Chr. gegeben? Diese Frage stellte ich zu Beginn dieses Projekts ChatGPT. Die Antwort hat mich überrascht: „Es gibt keine historischen Aufzeichnungen oder Belege dafür, dass es längere Zeiträume ohne Krieg gegeben hat.“ Auch in der aktuellen Krise stellt sich wieder die Frage, warum Menschen nicht aus der Vergangenheit lernen? Nicht aus den zahlreichen Kriegen gelernt wird? Denen unzählige Menschen zum Opfer gefallen sind. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. 

Wolfgang Dürr: Die Abwesenheit des Fotografen

Die Abwesenheit des Fotografen bei den Aufnahmen und die Technik der Wildkamera erzeugen eine eigentümliche Intimität zwischen Betrachter und Abgebildetem. Verstärkt wird die irritierende Atmosphäre durch die Form der technischen Umsetzung. Die vermeintliche Nähe zu den Tieren stellt das Gegenteil der tatsächlichen und fortschreitenden Entfremdung des Menschen vom ihn umgebenden Naturraum dar. Der Titel der Serie, aus der die Arbeiten stammen – „Brothers And Sisters“ – mag an die ursprüngliche Verbundenheit erinnern.

Rebekka Bärthele: Live-Sketching

Ausstellung einiger meiner Bilder und Live-Sketching: ich zeichne, was ich um mich herum sehe und auch gerne PassantInnen, die sich ein paar Minuten Zeit nehmen wollen.

Wicky Reindl: Invasion no 5

Vier überlebensgroße, deformierte weibliche Gestalten, uniformiert mit weißem Schwesternkittel, schwarzen High Heels, BH als Maske, erobern den Würzburger Kiliansplatz. Vermag ihr wilder, grotesker Reigen zwischen Dom und Neumünster die Sphären kirchlicher Macht und Dominanz sprengen?

           

Julija Burdack: Faceless

Mein Projekt geht über die gewaltsame Unterdrückung der kulturellen Identität in den besetzten Gebieten von Ukraine. 

Faceless: Die Beziehung zwischen Ukraine und Russland ist mit dem blutigen Krieg auf ukrainischem Boden explodiert. Seit dem spürt man die gewaltsame Pranke auf allem, was das Land Ukraine ausmacht. Plötzlich wird alles ukrainisches einem vom und aus dem “Leib gerissen“. Viele Ukrainer empfinden diesen Zustand als surreal, traurig und schmerzhaft. Wie ein Blatt Papier wird die eigene, bis jetzt so selbstverständliche ukrainische Identität einem unter den Füßen weggezogen. Das ist, als ob das eigene Gesicht mit scharfer Klinge wegrasiert wird und man es nicht mehr tragen darf. Ein Maskenball ala surreal, wenn statt eine Maske aufzusetzen, das eigenes Gesicht abgelegt und stattdessen was dadrunter liegt getragen wird — eine leere Stelle, nichts. « Russland hat den Krieg unter anderem damit gerechtfertigt, dass die Ukraine angeblich kein eigenständiger Staat und damit im Prinzip ein Teil Russlands sei. Gerade die Kultur, und damit auch die Kulturschätze, ist für die Ukraine ein Teil der nationalen Identität. Diese eigenständige Identität der Ukraine soll auf dem Schlachtfeld zerstört werden. Die nationalstaatlichen Grenzen, die ukrainische Sprache, die Religion und die Kultur mitsamt ihren Kulturschätzen sind es, worauf es Russland abgesehen hat. Was die Ukraine selbstständig macht, was die Ukraine von Russland unterscheidet,soll vernichtet werden. Damit die Ukraine dauerhaft als eigene Kultur und als eigene Staat verschwindet!» Mathias Fritzsche «Das Schicksal ukrainischer Kulturschätze», Zeitung für Kunst und Kultur «kunst:art», Ausgabe 92, Juli – August 2023. Auf den weissen bettlakenähnlichen Stoffbahnen gedrückte skizzenartige Zeichnungen, die als Reaktion auf tatsächliche und reale Situation in besetzten Gebieten, konkret in meiner Geburtsstadt Nova Kakhovka, im März/ April 2022 in meinem Taschensketchbuch entstanden. Die Zeichnungen sind stark vergrössert, so stehen die gezeichnete Figuren fast in der Menschengrösse dem Betrachter gegenüber. Wie füllt es sich wohl an, ein Teil seiner eigener Identität abzulegen?

   

Künstlergruppe Achtung! Kunstleerer Raum: Produkte aus der Region

Auf den ersten Blick wirkt der Kubus wie ein herkömmlicher Marktstand, an dem handelsübliche Waren angeboten wird. Auf alten Weinkisten stehen Einmachgläser, Tetrapacks und Konservendosen bereit. An einer Seite des Kubus hängen bunte Fahnen. Ein großes Schild verweist auf „Produkte aus der Region“. Doch bei genauerer Betrachtung enthüllt sich den Betrachtern eine andere Botschaft. Statt der erwarteten Produkte finden sie Fundstücke vor, die aus gesammeltem Müll der Region bestanden. Von weggeworfenen Zigarettenkippen über Glasscherben bis hin zu leeren Flaschen, Plastikkanistern und Windelverpackungen ist alles vertreten. Müll, der von der Künstlergruppe direkt in der City, am Mainufer und im Stadtwald gesammelt worden ist.

Henry Wirth: Installation / Worte

Worte haben eine große zerstörerische Macht, da sie oft auf unser Innerstes abzielen. Worte können verbinden und motivieren, aber auch Menschen nachhaltig schaden, verletzen oder manipulieren.Ausgangspunkt für die mehrteilige Installation ist ein Songtext, den ich vor ca. 30 Jahren geschrieben habe.

Hennry Wirth: Installation / Demut – Hochmut

„Demut braucht Mut zum Dienen.“ Demut ist  eine Haltung, sie ist Ausdruck des Respektes gegenüber anderen Menschen – sich selbst nicht so wichtig nehmen, achtsam und dankbar sein. „Hochmut kommt vor dem Fall.“ Am Ende der Erfolgsleiter wird die Luft immer dünner. Wer auf dem hohen Ross sitzt, kommt leicht zu Fall. Die Installation visualisiert die beiden gegensätzlichen Begriffe.

Sabine Naumann Cleve: Socken stopfen – wann ist wie viel genug?

Wie lange kann einmal produziertes Material wieder verwendet werden? Angesichts der Erderhitzung finden Veränderungen im menschlichen Handeln hin zu nachhaltigem Tun statt. Mal für alle sichtbar, mal im Verborgenen. Wo ist die Grenze erreicht? Wie lange können Produkte in ihrer zugeschriebenen Funktion genutzt werden? Ein scheinbar banales Beispiel sind löchrige Socken und die Möglichkeiten einer Verlängerung ihrer Nutzungsdauer. Wie lange können sie durch Ausbesserungen als Socken genutzt werden? Wie lange sie sind es wert, durch Ausbesserungen vor dem Wegwerfen bewahrt zu werden?

       

. Beate Bank: “Wertschätzung gewinnen”

Die Wachsmalerin Beate Bank beschäftigt sich mit der Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen, Authentizität und Wertschätzung von Fehlerhaftigkeit und Schlichtheit stehen im Mittelpunkt ihres Schaffens. Im Rahmen ihres Projektes”Kunst der Wertschätzung” gibt es diesmal sogar echte Wertschätzung zu gewinnen. Seien Sie gespannt!”

Kira Papenfuß

In einer Welt, die ständigen Veränderungen und Entwicklungen ausgesetzt ist, stellt sich die Frage: Was ist überhaupt normal? Ich lade Sie ein, sich dieser Frage zu stellen und die scheinbar festen Normen, die unsere Gesellschaft formen, gemeinsam mit mir zu hinterfragen.

 

Eva Warmuth und Annette Roggatz

Performance Teil 1: Sonntag, 5.11.2023 um 16.30 Uhr Zwischenstück: Installation

Performance Teil 2: Dienstag, 7.11.2023 um 17.00 Uhr

Wachstumszonen III:

Interdisziplinäre Performance mit bildender Kunst und zeitgenössischem Tanz. Wachstum – ein stetiges Mehr? In den aktuellen wechselvollen Zeiten müssen Bezugsgrößen unseres Han- delns neu verortet werden. Wirtschafts- und Finanzsysteme erschließen im- mer neue Felder. Zurück bleiben für die Gemeinschaft die externalisierten, nicht berechneten Kosten. Das Ensemble Wachstumszonen forscht sich über Körper, Ton, Licht, Wort und Ritus in die Natur hinein. Im Kunstleeren Raum begeben sich die Künstler in zwei Stufen hinein in die Ungewissheit des Nicht Sichtbaren:
Was passiert, wenn das Jahr in die Nacht geht?

Ensemble Wachstumszonen: Eva Warmuth, Bildhauerin Annette Roggatz, Tanzperformerin Bernhard Schwark, Musiker Conny Braun, Tanzperformerin Elisabeth Mehler, Tanzperformerin Viola Livera, Poetin
Andrea Gertz, Technik

Evelin Neukirchen: DER LETZTE SEINER ART?

Wie sieht unsere Zukunft aus? Werden wir Bäume nur noch von Fotos oder Kunstwerken kennen? Wird er zum Museumsstück? Allein in Bayern werden täglich ca. 11 000 qm an Fläche versiegelt. Das entspricht 15 Fußballfeldern. Die Trockenheit tut ihr Übriges. Steigende Temperaturen erhöhen die Waldbrandgefahr. Borkenkäfer machen den geschwächten Bäumen den Garaus. Durch die Klimakatastrophe entstehende heftige Stürme lassen Bäume wie Streichhölzer brechen. Was passiert mit unserem Refugium? Wo werden sich unsere Körper und Seelen erholen können? Wer spendet uns den lebensnotwendigen Sauerstoff? Das sind die Fragen der Zukunft! Den Kubus habe ich in eine Art Vitrine verwandelt. Das Anschauungsobjekt ein kleiner verdorrter Nadelbaum, der um Haltung ringt. Es liegt an uns, ihn zu stützen.

3 Künstler:innen aus Mexiko im Kunstleeren Raum

Celeste Illazki, Lorde Malam, Luis Vargas Santa Cruz: Gesichter von Mexiko.
Drei Visionen und Ausdrucksweisen, die sich in Techniken wie Aquarell, Malerei mit Stickerei und Öl auf Papier ausdrücken. Lorde Malam, Celeste Illazki und Luis Vargas Santa Cruz präsentieren Werke in verschiedenen Formaten mit Themen, die ihr Inneres zeigen, aber auch die Art und Weise, wie sie die Welt sehen, ihr Mexikanisch-Sein und ihre Universalität, ihre Perspektiven und die Vielfalt ihrer Farbpale- tten. Faces of Mexico ist eine noch nie dagewesene Ausstellung, die zum ersten Mal im Kunstleerer Raum Würzburg gezeigt wird. Eine Erkundung von Farben, Formen und Texturen. Verschiedene Universen, die in der- selben Zeit und im selben Raum vereint sind. Die drei mexikanischen Künstler befinden sich derzeit in Deutschland und absolvieren ein Praktikum an der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer Schule in Bischofsheim an der Rhön. Darüber hinaus produzieren sie neue Werke für verschiedene Ausstellungen in der Re- gion, die vom Projekt “Grenzüberschreitender Kulturaustausch zwischen Mexiko und Deutschland” gefördert werden.

Mexiko in Deutschland durch Kunst präsent.

Petra Krischke

Ich habe mich entschieden, eine kleine Kunstrasenzucht aufzubauen. Am Ende der Zuchterfolge sollte ein Rasen stehen, der zehnmal so viel Sauerstoff erzeugt und CO2 abbaut wie normales Gras. Durch den patentierten Energiegewinn soll der Rasen auch im Winter gedeihen und in der Nacht leuchten, damit die Parks sicherer werden. Die Insekten sollen von dem Licht aber nicht irritiert werden. Wie wird unsere Zukunft einmal aussehen? Werden wir überleben?

Martinszug

Hochschule Hannover; Kreativität versus KI

Die 17 Masterstudierenden des Studiengangs Kommunikations-management haben sich im Seminar Kreativität zusammen mit ihrer Professorin Gabriele Kunkel die Frage gestellt, was sich durch den Einsatz der KI im kreativen Alltag verändert. Welche Probleme dieser Einsatz mit sich bringt? Welche Chancen entstehen können? 

Baum des Glücks: Installation von Chiara Führer, Lea Drewnitzky, Sabrina Glitz, Juliane Kühne und Helene Winter

Unter dem Blätterdach vom “Baum des Glücks” finden Sie eine Zusammenstellung aus verschiedenen Gegenständen, Bildern und geschriebenen Zeilen zum Thema Glück. Gegenüber des Baumes finden Sie zudem eine Box, welche mit zahlreichen Komplimenten gefüllt ist. Nehmen Sie sich gerne Ihr persönliches Kompliment mit nach Hause. Wenn Sie möchten, laden wir Sie herzlich ein, im Anschluss ein weiteres Kompliment aufzuschreiben und dieses in die Box zu legen. Auf diese Weise können Sie einer fremden Person ebenfalls einen Moment des Glücks bereiten. Unsere Empfehlung: Achten Sie während Ihres Besuchs im Kubus stets auf die Unterschiede zwischen den einzelnen Objekten. Denn nicht nur im Alltag treten wir in den Wettbewerb mit künstlicher Intelligenz – auch in diesem Kubus ist dies ein elementarer Gedanke. Tauchen Sie ein in die Welt des Glücks und lassen Sie die einzelnen Eindrücke auf sich wirken. Erkennen Sie bei Ihrem Besuch, welche Bilder und Texte nicht aus menschlicher Hand entstanden sind? Die Lösung finden Sie in dem Umschlag am Stamm des Baumes.

ARTificial – Kunst oder künstlich? Installation von Kristin Kenny, Marie Krüger,  Julia Walek, Natascha Jastrzemski    

Stell dir vor, die Mona Lisa wird nicht mehr von Leonardo da Vinci gemalt und deine liebsten Urlaubsfotos werden nicht mehr von dir geschossen? Diese Vorstellung wird durch künstliche Intelligenz Realität.Inwiefern die KI an menschliche Kreativität herankommt, haben wir in einem Selbstexperiment mit dem Tool DALL-E 2 getestet.Welche Chancen die KI bringt und welche Ängste sie in der kreativen Branche weckt, haben uns Expert*innen in Interviews beantwortet.Wie stehst du dazu? Mal dir im kunstleeren Raum dein eigenes Bild!

Konnexion: Installation von Aleksandra Kolaric, Ivana Milicevic, Sira Budde und Julia Schauer

Die Installation „Konnexion“ erkundet die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen im digitalen Zeitalter. Ein faszinierendes Netz aus physischen und digitalen Verbindungen visualisiert den Einfluss der KI auf das menschliche Miteinander. Besucher*innen werden dazu eingeladen, für sich zu bestimmen, was menschliche Beziehungen für sie im Spannungsfeld zwischen dem Realen und dem Künstlichen bedeuten.

Sinneswandel: Installation von Janna Feuser, Chantal González González, Melissa Korte, Franziska Petri

Die Installation Sinneswandel regt dazu an, einzelne Sinne bewusst wahrzunehmen. Künstliche Intelligenzen sind in der Lage, sinnliche Wahrnehmungen zu beschreiben oder nachzuahmen, letztlich basieren ihre Beschreibungen jedoch auf algorithmischen Wahrscheinlichkeiten. Unsere menschlichen Erlebnisse hingegen sind individuell und basieren auf unterschiedlichen Erfahrungen. Sinneswandel lädt dazu ein, zwischen den Sinnen zu wandeln und zu fragen, stimmen Sie mit der Beschreibung der KI überein?

Claudia Breitfeld_mit Schülerinnen der St. Ursula Schule

Dr Fake Cabinet; Turin, Italien

Sarah Bowyer: Light it up 

Sarah Bowyer, ein malerischer Geist, hat immer mit Licht gespielt, einem grundlegenden Element bei der Erstellung von Bildern. Sie zeichnete in die Leere, machte Videos mit einer speziellen App, und fing es auch mit Fotografien mit offener Linse ein. Heute zeichnet Sarah und fordert das Publikum auf, mit einer einfachen Taschenlampe im Dunkeln zu zeichnen: Durch das Aktivieren des Phosphors können die Träume aller Teilnehmer im Würfel geteilt werden. Eine empathische und intime soziale Aktion, auf der Suche nach einer inneren Verbindung zwischen Menschen, dem roten Faden in der Arbeit der Künstlerin.

Pablo Mesa Capella: Mein Krieg, dein Krieg, mach…

In dieser Arbeit, die 2019 realisiert wurde, fängt der harte Aufprall des Objekts – ein Helm der nazistischen Armee – den Blick des Betrachters ein und zwingt ihn, sich zu nähern. So entdeckt man die Gravur: ein Mantra, das endlos wiederholt wird, halbwegs zwischen einer Einladung und einer Bitte. „Mach deinen Krieg zu meinem Krieg“ steht dort, mit sowohl Ironie als auch dem Wunsch, den Betrachter in eine kollektive und persönliche Reflexion einzubeziehen. Das Drama des Krieges bindet so den Zuschauer ein und lässt ihn verstehen, dass das, was uns fern erscheint, tatsächlich viel näher ist, als man denken mag. Gleichzeitig endet die Ironie des Mantras darin, den Betrachter zu verblüffen, innerhalb einer Vision, die eins ist mit der menschlichen Komödie.

MEIN KRIEG, DEIN KRIEG, MACH… 2019 SS. deutscher Militärhelm W.WAR II Metallgravur cm. 40×40

Octavio Floreal: UNTERSUCHUNG 16IX’23

Die Elemente im Zentrum des Würfels anordnen, sodass sie eine Art Kokon bilden. Am letzten Tag werde ich eingreifen: Die Elemente in kleine Stücke schneiden und sie auf eine rote Matte auf dem Boden fallen lassen. Wie in den Zeichnungen gezeigt. Damit können Passanten Erinnerungsstücke des Eingriffs mitnehmen. Mit dieser Handlung versuche ich, über die Arbeit des Künstlers nachzudenken, die im Kokon dargestellt wird und der er sein Leben widmet (rot wie Blut – Teppich). Von alledem wird nur eine fragmentierte Erinnerung zurückbleiben, wenn überhaupt etwas übrig bleibt. UNTERSUCHUNG ist einer der vier Blöcke, die meinen Weg zusammenfassen, und sie fasst ihn zusammen. Daher spricht sie von der Bedeutung des kreativen Prozesses. Ich stelle diese Werke in Schwarz und Weiß her, um den Sinn des Schreibens und Erzählens zu betonen, mit einer einheitlichen und kontinuierlichen Linie, genau wie wir Worte schreiben. Die Größe der Objekte, unabhängig davon, was sie darstellen, ist gleich: Eine Hand ist genauso groß wie eine Person, ein Bett oder eine Blume. Sie sind Ikonen, Konzepte. Alle Elemente, die ich verwende, stammen aus kreativen Momenten in verschiedenen Phasen meiner Reise. Einige von ihnen stammen aus eigenständigen Werken, die meine spätere Produktion geprägt haben, andere sind schon immer Teil meiner Sprache. Ich denke, es ist schwierig, einen Künstler durch ein einzelnes Werk zu erklären oder zu verstehen. Es ist jedoch nützlich, das Gesamtwerk seiner Produktion zu betrachten. Nur mit der Zeit können wir dessen Bedeutung und Signifikanz verstehen und erkennen. All dies trägt dazu bei, das zu definieren, was wir die „Mythologie des Künstlers“ nennen. 

Octavio Floreal

Mariella Gänsewig: Textile Kunst

Ein nachhaltiger Umgang mit Textilien ist zu ihrem Lebensthema geworden und gibt so  dem künstlerisctextilen Schaffen eine neue Gegenwart. Die Künstlerin verwendet für ihre Bilder nur nachhaltige Materialien und alte Verarbeitungstechniken. Und sie verwendet Pflanzenfarbe.

Saska Reis: „Dreams in Germany“

Saskia Reis zeigt mehrschichtige Foto-Collage-Portraits von zwei jungen Menschen mit unterschiedlichen Fluchtgeschichten. Sie teilen ihre Geschichten und bisherigen Erfahrungen in Deutschland: Was war, was ist ihr persönlicher „German Dream“, welchen Hürden begegnen sie, welche kleinen oder großen Wunder haben sie erlebt, wo haben sie Hilfe und Unterstützung erfahren und wo nicht, was treibt sie an, worauf hoffen sie?

Irmingard Beirle: “Wounded“

Die Installation „wounded“ umfasst ein Video und Fotoprints mit eingebundenen Köpfen. Entstanden nach einer Armenien-Aktion, bei der die Künstlerin Köpfe mit roten Verbandsbinden einwickelte. Irmingard Beirle erinnert an den vor 100 Jahren verübten Völkermord. Rot symbolisiert Blut, Leben und Kraft und fördert das bewusste Erleben und Fühlen. Ziel war die Auseinandersetzung mit Heilung und Befreiung vor Ort. IRMINGARD BEIRLE WIRD ANLÄSSLICH DER VERNISSAGE EINE PERFORMANCE DARBIETEN. Für Fragen steht die Künstlerin anschließend zur Verfügung.

Aktion zum Tag der Gewalt gegen Frauen: Zonta-Electra 

133 Paar Schuhe – jedes steht für eine Frau, die in 2022 aufgrund von Gewalt durch ihren Partner oder Expartner gestorben ist. Heute am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen 25.11. stehen diese Schuhe entlang der Domstraße in Würzburg. Im Anschluss endet die Demonstration am Kubus. Die Schuhe werden dann dort erneut aufgestellt. 

Ruzan Petrosyan aus Jerewan_Armenien: 3 Videos:

1. „to walk with me a while“ (um eine Weile mit mir zu gehen) – Wir können in allem Kunst sehen und aus allem Kunst machen. Wir verwenden Poesie, Gesang, Musik und Tanz, um sie in einem Film einflussreicher zu machen und Kunst von einer Kunst zur anderen zu schaffen. Leonard Cohens Lied „I am your man“, zuerst habe ich es ins Armenische übersetzt, dann habe ich es auf mein Kleid geschrieben. Aus dem Lied wurde Poesie, dann Worte, dann ein Wortspiel, dann ging er mit mir spazieren und erschien in einem experimentellen Video. Lass uns spazieren gehen!

2. „From Distance“ (Aus der Ferne) – Nichts hindert Sie daran, ein Kunstwerk zu schaffen, selbst die Distanz, sowohl soziale als auch physische. Das Internet ermöglicht im 21. Jahrhundert alles, man kann auf Video aufnehmen, online kommunizieren, besonders in letzter Zeit während der Pandemie ist Online-Kommunikation relevant geworden, poetische Zeilen über Distanz Performance im Zoom. Wir haben das Gleiche gemacht, aus der Entfernung ist es so beeindruckend, als wären wir im selben Raum, die Stimme reagiert im Raum. Wort Zeilen über Raum und Entfernung.

3. Rêver (Träumen) – Das französische Verb REVER (träumen) bleibt, egal ob mit der rechten Seite nach oben oder mit der Oberseite nach unten geschrieben, das Wort REVER und klingt auf verschiedenen Seiten gleich, wenn man es von Anfang bis Ende und von Ende zu Anfang liest. Echo ist das Gleiche. – Dies wird als „Palindrom“ bezeichnet.

Unsere Träume, unsere Gedanken sind das Echo unserer Fantasie. Wasser lässt uns träumen. Dieses Video habe ich in Bamberg und Würzburg gemacht.