






Meine Arbeit „Husch husch ins Körbchen“ spielt auf die Machtausübung durch Gewalt an. In Kriegen, aber auch im persönlichen Umfeld des Einzelnen sind wir der Machtausübung des Stärkeren ausgesetzt. Durch Gewalt und Unterdrückung entsteht Hass. („Hass frisst den Geist und die Seele der Menschen auf“ (sagte am 30.10.2023 Landtagspräsident Paul Knobloch in der BSZ (Bayerische Staatszeitung))). Der Bauernkrieg 1525 entstand, weil die Unterdrückten die Gewalt und Willkür der Machtausüber nicht mehr hinnehmen wollten. Auch 2025 sind immer noch Menschen den Mächtigen ausgesetzt und üben Gewalt aus. Machtausübung durch Gewalt stellt die Dynamik zwischen den Mächtigen und Unterdrückten dar – eine Dynamik, die in Kriegen, aber auch im privaten Umfeld von Menschen zu beobachten ist. Gewalt, sei sie körperlich oder psychisch, hinterlässt Spuren, die sich tief in das kollektive Bewusstsein eingraben und Hass hervorrufen. Diese Gewalt schafft eine Spirale der Unterdrückung, die der Stärkere auf den Schwächeren ausübt, und der Schwächere, irgendwann nicht mehr in der Lage, sich zu wehren, wird zum Objekt dieser Macht. Die Installation „Husch husch ins Körbchen“ besteht aus siebzehn Holzkuben, in deren Seiten sich Bohrlöcher befinden. In jedem Kubus steckt ein Rundholzstab, aus einigen ragen Fuchsschwanzteile aus den Bohrlöchern heraus. Diese anmutig anmutenden, doch unheilvoll wirkenden Teile sind das zentrale Element meiner Arbeit und tragen die symbolische Last einer Gesellschaft, die von Gewalt und Macht geprägt ist. Meine Arbeit ist nicht nur eine Reflexion über vergangene Ereignisse wie den Bauernkrieg 1525, sondern auch ein Kommentar zur Gegenwart. Der Bauernkrieg, ausgelöst durch die Unterdrückung und Gewalt, die die bäuerliche Bevölkerung durch die Obrigkeit erfahren hatte, ist ein historisches Beispiel für den Widerstand der Unterdrückten gegen die Willkür und Macht der Herrschenden. 500 Jahre nach diesem Aufstand sind wir immer noch mit ähnlichen Themen konfrontiert. Die Mechanismen der Macht und Gewalt sind nicht vergangen – sie bestehen weiter, sowohl in den großen politischen Auseinandersetzungen als auch in den kleineren, aber nicht weniger schmerzhaften, Kämpfen im Alltag. Die Ausstellung zum Thema des Bauernkrieges 1525 stellt den idealen Rahmen dar, um diese Thematik in den Kontext der Vergangenheit zu stellen und gleichzeitig die Parallelen zur Gegenwart aufzuzeigen. Die Frage, die meine Installation aufwirft, ist nicht nur, was wir von der Geschichte lernen können, sondern auch, was wir heute noch gegen die Gewalt und Unterdrückung tun können, die nach wie vor existieren. „Husch husch ins Körbchen“ ist eine Einladung, sich über die Mechanismen von Gewalt und Macht bewusst zu werden, sowohl in der Geschichte als auch im Hier und Jetzt. Es ist ein Appell an den Widerstand, an die Fähigkeit, sich gegen Unterdrückung zu erheben, und an die Notwendigkeit, als Gesellschaft aus der Geschichte zu lernen, um eine gerechtere und freiere Zukunft zu gestalten.