— Ich wusste – wenn ich mich weigere, wird es böse enden — eigentlich wusste ich nicht, ob ich am Leben bleibe — … Ich habe beschlossen, so zu tun, als ob das nicht mein Körper wäre — Ich werde einfach daneben stehen — Ich warte außerhalb meines Körpers und komme zurück, wenn es wieder ok ist. Falls es ok wieder gibt — Als ich wieder zu Hause war sahen meine Eltern fast noch schlimmer aus als das, was mir passiert ist, sie wussten nicht, ob sie mich noch lebend sehen — Ich habe davon niemanden etwas gesagt — Man hört auf, ein Mensch zu sein — Ich war wie zerschlagen, innerlich total leer — Ich wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin — Aber ich habe mich nicht einmal gefragt, ob mir jemand helfen kann — Die ganze Zeit… habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, der Möglichkeit so schnell wie möglich zu sterben — (1)
Weltweit und täglich werden Frauen wie Männer
sexualisierten Gewalt und Vergewaltigung im Krieg ausgesetzt.
Der Uno-Sicherheitsrat sowie der Internationale Strafgerichtshof ordnen in mehreren Regulationen sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung im Krieg als
Verbrechen gegen Menschlichkeit
Kriegsverbrechen
Tatbestand des Genozids bei systematischen Vergewaltigungen (2)
Die Mitgliedstaaten wurden dafür aufgefordert, Verbrechen zu erfassen. 2022 setzte der Uno- Sicherheitsrat eine Kommission mit Erik Møse als Vorsitzender ein, die in der Ukraine ermitteln soll.
Eine Vergewaltigung verursacht Scham, Angst und lang anhaltende massive Traumata, was zusammen mit der Reaktion der Gesellschaft,- in meisten Gesellschaften wird das Thema tabuisiert, das Reden und Hilfe bekommen so schwierig macht. Aus diesem Grund bleibt die Straflosigkeit der Täter bis jetzt weltweit eine Norm.
Doch sexualisierte Kriegsgewalt ist vielmehr als nur ein Schicksal von einzelnen und betrifft die ganze Gesellschaft und sogar die Generationen danach.
„Wir müssen Wege finden, um Frauen die Angst zu nehmen, auszusagen. Denn wenn wir es verschweigen,
dann ist es nicht passiert.“(3)
Systematisch eingesetzt wird sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung in der Vergangenheit, sowie in der Gegenwart als „eine sehr wirksame Waffe, die sich nicht einfach zerbomben lässt.“ (4)
(1), (3), (4) Doku: Sexualisierte Gewalt: eine unzerstörbare Waffe. NZZ Format, Medien- und Nachrichten Unternehmen, https://youtu.be/KmKoa1YNOZo?si=Sk8K8kji_NA2glDL
(2) Amnisty International, www.amnesty.ch
Mit meinem Objekt aus Wolle und Äpfel, beides rot, versuche ich einerseits die Vielschichtigkeit des unverschuldeten Leidens der betroffenen Bevölkerung im Krieg zu verdeutlichen, andererseits an die Tabuisierung des Themas sexualisierte Gewalt und Vergewaltigung im Krieg in der Gesellschaft hinzuweisen.
“Denn wenn wir es verschweigen, dann ist es nicht passiert.“
(Daria, Kyiv Region, Ukraine im Doku: Sexualisierte Gewalt: eine unzerstörbare Kriegswaffe, NZZ Format auf YouTube https://youtu.be/KmKoa1YNOZo?si=Sk8K8kji_NA2glDL)
*Symbolik:
Äpfel — Leben, Frau, Lebensanfang, Lebenskraft, Lebensursprung, Zukunft, Weiblichkeit, Frauenpower… ?
Rot — Liebe, Sex, Blut, Leben… ?